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Eine Roadtrip mit der Harley durch Nord- und Mittelamerika



Fortsetzung...

Beitrag 4 von 5 - Route 66. Tolle Nebeneffekte. Die Ruhe vor dem Sturm?


Ungern möchte ich Colorado auslassen. Daher sitze ich diesen "Sturm" aus. Also drückt mir die Daumen, dass der Plan auch aufgeht. Denn nur so kann ich östlich der Rockys hochfahren, eben an Colorado Springs und Denver vorbei. Plan B wäre der Westen der Rockys, denn vor San Francisco (CO) - da möchte ich in ca. 2 Wochen sein - will ich mir den im Norden gelegenen Yellowstone National Park anschauen. Ist definitiv ein Muss für Amerikareisende!


Die Laune ist daher ein wenig im Keller. Dieses verdammte Ausharren! Es macht nämlich nicht ganz so viel Spaß, im Regen zu fahren. Wie soll ich da die schönen Strecken in den Rocky Mountains denn genießen? Meine Regenkombi ist gar nicht so schlecht. Aber es wird einfach so warm und unbequem, denn die Außentemperatur sinkt nur kaum. Nicht zu vergessen, dass ich Idiot ohne Frontfender fahre. Aus der Not heraus bastele ich mir eine Art Spritzschutz. Utensilien sind ein Stück Pkw-Schlauch und zwei Kabelbinder. Und ich muss nach ca. 200km gestehen: es scheint den Zweck ausreichend zu erfüllen. Hurra!










Luftige Höhen und gelbe Steine

28. September 2013 - Beitrag 5 von 5


Ich muss wohl eine ziemlich ruhige Kugel geschoben haben, wie sonst erkläre ich mir, dass ich seit 2 Wochen sämtliche Updates für mich behalte. In der Tat sind die letzten Tage ziemlich entspannt gewesen. Zumindest die Abende, nach der jeweiligen Tagesfahrt. Denn der doch etwas höher gelegene Norden der USA ist nicht ohne. Es war eine verdammte gute Entscheidung, wettertechnisch gesehen diesen Teil des Landes im September (sprich vor dem Oktober) anzugehen: ich habe jetzt schon gelegentlich leiden müssen. Und habe ständig das Gefühl, dass ich der Kältefront stets ein Tag voraus war.


Alles in allem habe ich eine fantastische Zeit gehabt. Wehe es sagt noch einer, dass es in den Staaten immer nur gerade aus geht! Ja, auch. Aber eben nicht nur. In Tulsa (OK) habe ich mir die Harley-Davidson Roadmap für die USA von Lee schenken lassen. Erst wollte ich nicht, wegen Platzmangel. Mittlerweile muss ich sagen, dass das Heft zu den 3 wichtigsten Tools meiner Reise zählt! Besonders schöne Strecken sind gesondert gekennzeichnet; es ist immer wieder eine Freude, die nächste Tagestour zu planen. Und folglich eben nicht nur meilenlange gerade Straßen zu fahren, weil man es nicht besser weiss.


Zwei Wochen sind also vergangen und ich habe ganz tolle Strecken hinter mir - ein Kartenupdate folgt bei Gelegenheit. Schönste Landschaftsstriche! Und zwar habe ich mir nämlich die Rocky Mountains vorgenommen.









Tatsächlich bin ich, wie schon im letzten Beitrag angedeutet, nicht die Ostseite hochgefahren. Es blieben mir daher unter anderem leider vorenthalten: Colorado Springs (CO), Denver (CO) und South Dakota. Unter Umständen hat man ebenfalls darüber in Europa berichtet, aber die Überschwemmungen aufgrund starker Regenfälle haben hier in Colorado wirklich dramatische Ausmaße angenommen. Final sind 8 Tote zu beklagen und einen Schaden, der sich auf die Millionen beläuft. Zur Veranschaulichung habe ich ein paar Bilder aus dem Netz gezogen. Ganz eindeutig hätte ich hier nichts verloren!

Dank der Roadmap war für mich ersichtlich, dass es ab Walsenburg (CO) quer rüber auf die Westseite der Rockies schön werden kann. Nach Zwischenstops inklusive neuer Bekanntschaften - Joe und Vitek - in Gunnison (CO) und Grand Junction (CO) hatte ich nur noch ein neues Ziel vor Augen: den Yellowstone Nationalpark.


Erwähnenswert sind aber auf dem Weg nach Wyoming (hier befindet sich Yellowstone) eindeutig noch das westlich von Grand Junction gelegene Colorado National Monument (Naturschutzgebiet mit unglaublicher Kulisse!) sowie das Dinosaur National Monument im Nordwesten Colorados (neben diverser Schluchten ist das Schutzgebiet hauptsächlich als Dinosaurier-Fundstelle bekannt). Ich habe es mir nicht nehmen lassen und baute diese beiden Unternehmungen noch in meine Tagestour am 19.9. mit ein.












Die Erwartungen an den Nationalpark waren hoch. Schliesslich ging es in sämtlichen Foren, die ich im Rahmen meiner Planung aufsuchte, ständig um die amerikanischen Nationalparks. Die Bekanntesten kommen alle im Westen des Landes. Und Yellowstone ist nun mal der erste auf meiner Tour.

Die Erwartungen wurden teilweise erfüllt. Die Attraktionen waren sehenswert, Fauna tatsächlich vorhanden und nicht mal kamerascheu. Und wieder schöne Strecken und Landschaften. Ich gönnte mir einen ganzen Tag Auszeit; vermutlich weil ich Glückspilz einen richtig guten Preis für ein Zimmer in West Yellowstone ergattern konnte. Fürs Verständnis: wer über entsprechendes Kleingeld verfügt, kann innerhalb des Parkes übernachten. Und wer nicht, zieht weiter. Die Möglichkeit im Westen und außerhalb des Parkareals heisst dann West Yellowstone (siehe Fotos 7 und 8 von 8). Die Zimmerpreise sind zwar auch hier nicht wirkliche Schnäppchen, aber die Auswahl ist echt ok und folglich die Beträge etwas moderater.












Am Sonntag, den 22.9. mache ich mich auf den Weg. Und zwar schleunigst: es werden doch tatsächlich in den nächsten 48 Stunden erste Schneefälle erwartet! Ein erster Meilenstein innerhalb meines Roadtrips war die Harley-Feier in Milwaukee (WI), Ende August. Als zweiter offizieller Meilenstein hatte ich mir die Westküste gesetzt. Daher ging es seitdem darum, Eureka (CA) am Pazifik zu erreichen. Ab hier beginnt die nächste große Etappe mit einer der begehrtesten Strecken der USA: der Pacific Coastal Highway. Oder auch bekannt als California State Route 1 (SR1).

Dies sollte innerhalb von ein paar Tagen zu schaffen sein. Der Wunsch nach etwas Sonne und Wärme wird nämlich immer größer! Auf dem Weg dorthin geniesse ich noch die schöne Landschaft in Idaho und tauche im Staat Oregon wieder in bergige Höhen ein. Ganz nach der Empfehlung eines Harleyfahrers, den ich auf dem Weg nach Yellowstone kennengelernt habe. Dass ich aber in Idaho die stärksten Winde, die ich je in meinem Leben erlebt habe, überstehen musste, hat er mir nicht verraten. Weniger beunruhigend waren hierbei die durch sporadische Böen sich ergebenden schlängelnde Fahrlinien sondern vielmehr das plötzliche Auftauchen von zum Teil 1 Meter großen rollenden Büschen (offizielle Bezeichnung ist Steppenläufer). Kein Problem wenn die Dinger von Vorne kommen: rechtzeitiges Ausweichen ist drin. Aber was tun, wenn die Teile von der Seite kommen?? Es ist nichts passiert. Später beruhigte mich ein Einheimischer, als er meinte, dass diese Büsche furztrocken sind und bei Aufprall einfach in 1.000 Stücke zerbersten. Mag ja sein; trotzdem würde ich die Dinger nicht in meinen Felgen haben wollen!


Nun ist Samstag, den 28.9. Nachdem ich gestern, bei 2 Grad Celsius, Bend in Oregon verliess und mich erneut auf schöne Pässe freute - die klirrende Kälte durch die Bergluft wird dabei (fast) nebensächlich - passierte ich gegen Mittag die kalifornische Staatsgrenze. Und ja, es wird wärmer. Toll! Bleibt abzuwarten, wie warm es in ein paar Stunden sein wird, wenn ich aufstehen werde. Dann habe ich den direkten Vergleich zu Bend (OR) mit seinen 2 Grad. Aber viel kälter als die aktuellen 13 Grad wird es bestimmt nicht sein. In diesem Sinne… wünsche ich mir eine gute Nacht.

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